20 Jahre Jugendstrafvollzug in freien Formen im Seehaus Leonberg.
Der riesige Zuspruch von UnterstützerInnen, Ehemaligen, PraktikerInnen aus der Justiz, Rechtswissenschaft, Sozialen Arbeit, Opferschutz beim Festakt haben beeindruckend gezeigt, welch hohe Anerkennung das von Tobias Merckle und vielen Engagierten geschaffene ganz besondere Vollzugsprojekt genießt.
Strafvollzug, der nicht in „Absitzen“ mündet, sondern mit den Tätern eine Haltung zur eigenen Tat, eine Verantwortung gegenüber den Opfern und eine Perspektive für die Zukunft schafft.
Strafvollzug, der die Täter als Menschen fordert, ihnen Strukturen, aber auch Vertrauen schenkt und sie oftmals erstmals in ihrem Leben Halt und Unterstützung erfahren lässt.
Aber eben auch Hilfe, Beratung, Anlaufstelle, Unterstützung für Opfer von Straftaten und die Möglichkeit, durch Begegnung mit Straftätern , durch wirklichen Austausch und wirkliches Gehörtwerden in der Opferperspektive wahrgenommen zu werden, Verletzungen heilen lassen und ein Gefühl des Wiederherstellens eines inneren und äußeren Friedens zu schaffen.
All das meistert Seehaus mit seinem Konzept von restorative justice.
"Wir brauchen dringend eine Verstetigung und Ausbau dieser und weiterer Angebote - denn Rechtsstaat und Gesellschaft und nicht zwei getrennte Bereiche - Strafvollzug, der Umgang mit Tätern und Opfern und die Wiederherstellung eines Rechtsfriedens liegt in unser aller Interesse und braucht die Gesamtgesellschaft. Danke an das Seehaus Team für 20 Jahre und viel Erfolg in der weiteren Zukunft", so Evers.