Letzte Woche besuchte Evers mit der zuständigen Wahlkreisabgeordneten Gudula Achterberg die JVA Heilbronn besucht. Der Leiter der JVA, Herr Vesenmaier hatte einen breit angelegten Ablauf organisiert, der Gespräche mit Bediensteten und Inhaftierten ermöglichte. So tauschte sich Evers zunächst mit der Anstaltsleitung über die beiden Themenfelder Personalmangel und Umgang mit psychisch auffälligen Gefangen aus.
„Die Verbesserung der medizinischen und psychologischen/psychiatrischen Versorgung ist ein drängendes Problem im ganzen Land und muss dringend angegangen werden. Das Justizministerium plant einen Neubau eines Vollzugskrankenhauses. Leider wird es noch einige Jahre dauern, bis der Bau realisiert sein wird, so Evers.
Im Anschluss an das Gespräch mit der Anstaltsleitung, hatte Evers die Möglichkeit, mit Menschen aus den verschiedenen Tätigkeitsfeldern zu sprechen. Ein Lehrer berichtete beispielsweise von den Herausforderungen der Pandemie, ein Psychologen von sprachlichen Hindernissen in der Verständigung und medizinisches Personal von den Herausforderung einer Suchttherapie.
„Die Gefangenenseelsorge unterstützte ausdrücklich die Grüne Forderung nach Prävention und Haftvermeidung – hier braucht es insbesondere im Bereich Ersatzfreiheitsstrafen und Kurzzeitstrafen neue Konzepte und Modellversuche“, stellt Evers klar.
Außerdem wurde auf die Probleme durch die Klimakrise verwiesen. Das Gebäude würde im Sommer unerträglich aufheizen und bei Starkregen würden „Schwammflächen“ fehlen, die das Wasser aufnehmen könnten.
Evers konnte auch mit Inhaftierten sprechen. Besonders bemerkenswert war dabei, dass auch sie den Personalmangel als das größte Problem ansehen. So wurde Evers berichtet, dass aufgrund des fehlenden Personals teilweise Freigang oder andere Dinge gestrichen werden mussten.
Diese Streichung bedeutet für die Inhaftierten mehr Zeit alleine in der Zelle. Außerdem wurde uns eindrücklich die Auswirkungen der Pandemie geschildert. Unterricht musste teilweise ausfallen und durch fehlenden Zugang zum Internet, war keine digitale Alternative möglich.
„Ich bin der JVA und allen Beteiligten sehr dankbar für die offenen Gespräche, die ich in meine politische Arbeit als Strafvollzugsbeauftragte mitnehmen werde“, so Evers.
Nach dem Besuch in der JVA ging es weiter z Versammlung des Bundes der Strafvollzugsbediensteten in Hößlinsulz. Auch wurde das große Problem des Personalmangels sehr deutlich. Hieraus resultieren oftmals große Belastungen in der ohnehin sehr anspruchsvollen Arbeit, kurzfristig sich ändernde Dienstpläne und betrieblich bedingte Einschränkungen für die Gefangenen, was das Klima in den JVA belastet. Auch besteht Sanierungsbedarf bei den Ausbildungsstätten und der Wunsch nach besserer Anwerbung neuer BerufsanwärterInnen .Das Gespräch mit den Personalrätinnen und -Räten zeigte aber auch, mit wieviel Engagement und Herzblut die Bediensteten im Strafvollzug ihre Arbeit leisten und wie wichtig es ist, dass der Vollzug auch in der Gesellschaft als unsere gemeinsame Aufgabe wahrgenommen wird.