Am Donnerstag konnte Daniela Evers die Außenstelle der JVA Konstanz in Singen besuchen. Sie hat eine besondere Rolle in der Vollzugsstruktur in BaWü. Hier werden ausschließlich Männer im Alter von mindestens 62 oder älter untergebracht die eine Strafe von mindestens 15 Monaten verbüßen müssen. Dienststellenleiter Thomas Maus erläuterte die besondere Konzeption, die den älteren Gefangenen mit Mobilisierungsangeboten, besonderen therapeutischen und vollzugsgestaltenden Maßnahmen begegnet und insbesondere auch versucht, die sozialen Kontakte nach außen zu stabilisieren oder aber beim schwierigen Übergang in die Phase nach der Inhaftierung zu unterstützen.
„Ich habe hohen Respekt vor der Arbeit der Vollzugsbediensteten – wer wie Herr Maus nach langen Dienstjahren noch mit so viel Herzblut, Ideenreichtum und Engagement für „seine“ MitarbeiterInnen und die Gefangenen eintritt, zeigt, dass Vollzug viel mehr ist, als Verwahrvollzug für eine vorbestimmte Zeitdauer. Vielmehr geht es darum, Taten aufzuarbeiten, die Belange auch der Opfer zu sehen und zu würdigen, aber auch die Gefangenen zu unterstützen, sich in einem Leben nach der Haft zurechtzufinden und dieses dann gut zu bewältigen. Wir brauchen viele Menschen, die sich dieser anspruchsvollen Aufgabe widmen wollen – die Arbeit im Justizvollzug ist ein Berufsbild, das leider oftmals übersehen wird und das dringend mehr Werbung und verbesserte Ausbildungsstrukturen braucht“, so Evers.