Daniela Evers traf sich letzte Woche mit dem Management des Ensemble Recherche im Ensemblehaus. Viele in Freiburg kennen das Ensemble Recherche aufgrund ihres exzellenten Rufes in der neueren Musik. Frau Rieker, Geschäftsführerin des Ensemble verdeutlichte im Austausch, dass diese Assoziation meist die Erste ist, die Freiburgern im Zusammenhang mit dem Ensemble haben. Das freue Frau Rieker natürlich und ihr Anspruch sei auch, diesem exzellenten Ruf weiterhin gerecht zu werden, nur denken dann viele in diesem Zusammenhang dann entsprechend auch, bei den ganzen Konzerten des Ensembles im In- und Ausland, dass es dem Ensemble ökonomisch recht gut gehen müsse. Doch dieser Schein trügt, so Rieker.
Sie betonte gegenüber Evers, dass die Orchester in freier Trägerschaft und so auch das Ensemble, wirtschaftlich sein müssen. Sie haben es häufig schwieriger mit rein staatlich geförderten Orchestern und andere staatlich getragenen Kulturinstitutionen mitzuhalten, da sich der „Kulturmarkt“ zu teilen schon auf staatliche Träger eingestellt hat.
So decken Gagen für Konzerte zu Teilen nur Anfahrt und Logis ab, aber sehen darüber hinaus kein Betrag vor, den die Geschäftsführung als Gewinn und damit auch als Gehalt an ihre Musiker auszahlen können. Fallen die Gagen geringer aus, so geht das auch zu Lasten des Gehaltes der Musiker. Die ausfallenden Konzerte während der Corona-Krise haben. ihr übriges getan.
„Es braucht in diesem Zusammenhang einen Diskurs darüber, wie auch Kunst- und Kulturschaffende in freier Trägerschaft generell vom Land besser unterstützt werden können, auch gerade in Zeiten von Corona, da diese viel stärker von der Erwirtschaftung von Gewinnen abhängig sind“. Gerade die freie Kunst- und Kulturszene erfüllt eine wichtige gesellschaftsbildende Funktion, zeigt Probleme und Konflikte in unserer Gesellschaft auf, sind aber zugleich auch Vorreiter, was Prozesse in der Gesellschaft angehen. Zudem schaffen Sie aber auch Orte der Zerstreuung, die in der Pandemie aber auch danach mehr denn je gebraucht werden“.