1. Woche der Sommertour: Pfizer, Fraunhofer IPM, P3-Werkstatt, Dehoga-Land und Ortsbesuch Ebnet

Letzte Woche standen zahlreiche Termine im Rahmen der Sommertour von Daniela Evers an. Am Mittwoch vertrat ihr Mitarbeiter Florian Große Daniela Evers bei einem Austausch mit Pfizer, da sie einen Austausch mit Frau Gentges, der Justizministerien wahrnehmen musste. Herr Glatz, der Werksleiter des Pfizer-Werks Freiburg, führte Florian Große sowie Nadyne Saint-Cast und Chantal Kopf durch das Werk. Das Pfizer-Werk Freiburg stellt im Jahr 7 Mrd. Tabletten und Kapseln her. Mit der kürzlich eröffneten High-Containment-Fabrik soll die Produktion auf 12 Mrd. Tabletten ausgeweitet werden. Neben Krebs- und Herz-Kreislauf Medikamenten wird unter andere das Covid-Medikament paxlovid hier produziert. Abnehmen finden sich in der ganzen Welt. Aber selbst eine Firma wie Pfizer leidet vor allem im Bereichen der Ausbildungsberufe unter dem Fachkräftemangel. Programme zur Um- und Weiterbildung sowie gezieltes Werben im Raum Freiburg werden ausgeweitet. Auch Geflüchteten Programme wurden aufgesetzt, um Geflüchteten im Unternehmen eine Perspektive zu bieten. „Wir waren uns einig, dass das Migrationsrecht angepasst werden muss, um mehr gezielte Einwanderung zu ermöglichen und Anerkennungsverfahren von Abschlüssen zu beschleunigen und stärker auf die Berufspraxis hin auszurichten“, so Evers.

Am Donnerstag besuchte Evers das Fraunhofer IPM sowie P3-Werkstatt. Das Fraunhofer IPM ist in den Bereichen Messtechnik, Scanverfahren und Wärmetechnik führend. Sie entwickeln selbst Laser, mit denen auf jeglichen Oberflächen zielgenau die kleinsten Risse erkannt werden können. Zudem können sie mit einer Software und Kameras zielgenau Straßen und Gebäude vermessen, um Renovierungen, das Verlegen von z.B. von Glasfasern und Sanierungen möglichst ressourcenschonend und effizient zu gestalten. Des Weiteren entwickeln sie höchst effiziente Wärmepumpen. Auch das IPM bekommt zunehmend Probleme ihre Stellen zu besetzen, besonders im Bereich der Ausbildungsberufe. Lösungen und Maßnahmen werden ähnliche wie bei Pfizer verfolgt. Auch hier wurde festgestellt, dass rechtliche Zuwanderung besser ermöglicht werden muss und gleichzeitig Ausbildungsberufe eine gesellschaftliche Aufwertung benötigen, was natürlich aber auch mit einer besseren Ausbildungsvergütung und Ausbildungsbedingungen einhergehen muss.

Bei P3-Werkstatt, ein Verein, der Geflüchtete auf einen Beruf im Handwerk vorbereitet, wurde ebenfalls der Fachkräftemangel diskutiert. Zudem aber auch die Schwierigkeiten mit denen Geflüchtete und Migrierende im deutschen Ausbildungssystem zu kämpfen haben. Viele bringen bereits die praktischen Fertigkeiten für die Handwerksberufe mit, müssen aber häufig die Theorie nachholen, mit der sie aufgrund von einer niederen Schulbildung oder aufgrund der Sprachbarriere zu kämpfen haben. P3-Wekstatt schafft hier Abhilfe, in dem sie nicht nur als Ausbildungsstätte für das Handwerk fungieren, sondern ebenfalls gezielt Mathe- und Deutschunterricht für Geflüchtete und Migrant*innen anbieten. Des Weiteren betreibt P3-Werkstatt eine urbane Form der Landwirtschaft, auch „Hydroponic“ genannt, bei der durch geschlossene Wassersysteme ohne Erde Nutzpflanzen wachsen. Dabei wird Platz und Wasser gespart.

Am Freitag ging es weiter zu einem Austausch mit Herr Isele, dem Vorsitzenden der Dehoga-Land. Evers tauschte sich mit Herr Isele über die Herausforderungen in der Gastronomie aus. Die leider aktuell sehr zahlreich sind. Die Gastronomie wurde durch Corona hart getroffen und hat nun mit einem hohen Maß an Personalmangel zu kämpfen.  Aufgrund des Personalmangels kann der Vollbetrieb in Teilen nicht mehr aufgenommen werden. Die steigenden Energiekosten verstärken finanzielle Probleme weiter. „Um den Fachkräftemangel in der Gastro Herr zu werden, könnte eine Lösung sein, durch Programme, gemeinsam mit der Arbeitsagentur, Einstiegspraktika bei der Gastro zu ermöglichen, die reglementiert sind, und ein Einstieg in die Gastro als Hilfskraft vorbereiten. Darauf aufbauen könnte dann eine Ausbildung angeschlossen werden“, so Evers.

Danach ging es weiter zum Ortschaftsbesuch in Ebnet, wo Evers mit Frau Schramm und dem Ortschaftsrat über die Wohnungspolitik gesprochen hat. Es gibt kaum bezahlbaren Wohnraum in Ebnet und generell in Freiburg. Es wird aktuell zwar viel in Ebnet gebaut, aber die Nachfrage ist dadurch nicht auszugleichen. Gleichzeitig wohnen viele alte Menschen auf sehr viel Fläche alleine, wenn Kinder ausgezogen sind oder der Ehepartner verstorben ist. Die Häuser und Wohnungen sind zudem aber selten für das Leben im Alter ausgerichtet. Hierfür bräuchte es Fördergelder, um die Häuser und Wohnungen umzubauen, um aus der freien Fläche mehrere Einliegerwohnungen zu gewinnen und gleichzeitig den Wohnraum für die älteren Bürger entsprechend altersgerecht umzugestalten.

Zum Abschluss gings dann zum Neumitgliederaustausch des KV Freiburg, wo Evers mit den Neumitgliedern ins Gespräch gekommen ist.